Pflegequalität

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Pflege ist eine Dienstleistung und unterliegt im Wirtschaftskreislauf denselben Einflüssen wie jedes andere Produkt oder jede andere Dienstleistung auch. Mit dem Begriff "Qualität" ist immer die Güte oder Beschaffenheit eines Produktes oder einer Dienstleistung in Bezug zu seiner Eignung für bestimmte Zwecke gemeint (nach DIN ISO 8402 und DIN ISO 9004).

In der Pflege wird die besondere Qualität einer Dienstleistung in erster Linie vom Patienten oder Heimbewohner wahrgenommen und bewertet. Aber auch die Angehörigen, die Fachkräfte, das Management oder der Träger einer Einrichtung, und nicht zuletzt die Kranken- und Pflegekassen, setzen bestimmte Erwartungen in die Qualität der erbrachten Dienstleistungen.

Nach Donabedian (1966 - zunächst unabhängig vom Berufsfeld Pflege) :

Qualität ist der "Grad an Übereinstimmung zwischen den Zielen des Gesundheitswesens und der wirklich geleisteten Versorgung" (so noch sehr abstrakt)

Allg. akzeptiert ist seine Unterteilung der gesamten Qualität in

  • Strukturmerkmale (vorhandene Rahmenbedingungen, Ausstattung, zu beachtende Regelwerke)
  • Prozessmerkmale (wie die Pflege erbracht wird, auch Zwischenkontrollen. Analyse von Abläufen, Ablaufkontrollen, auch das Verhalten von Vorgesetzten in dieser Funktion. Dabei geht es um die Art der Durchführung und den Umfang der erforderlichen Leistungen sowie die Zielsetzung. Die anzustrebende und für alle verbindliche Qualitätsstufe wird festgelegt und beschrieben.)
  • Ergebnismerkmale (Jeweils klare Kriterien erforderlich, Outcome-Forschung)

Danach geht auch der Medizinische Dienste der Krankenversicherung (MDK) bei seinen Prüfungen vor.

Zu den Ergebnismerkmalen: Die Qualität der Pflege lässt sich am einfachsten bestimmen, wenn der unterschiedliche Blickwinkel auf das Endergebnis beachtet werden (auch die dahinter stehenden Interessen):

  • Aus Sicht der PatientIn / KundIn: Heilungserfolg
  • Aus Sicht der Versicherung: die vertr. vereinbarten Leistungen wurden im vollen Umfang erbracht
  • . . . und so weiter

Ergebnisqualität : ist also - das Ausmaß der Zufriedenheit des Bewohners / Patienten - wie weit Erwartungen werden erfüllt wurden (auch der beteiligten Berufsgruppen) - pflegerische Evaluation (vollständig oder teilweise erreichte Pflegeziele) - Summe / Resultat der Bemühungen aller erbrachten Leistungen

Strukturmerkmale der PQ

Strukturqualität Verbrauchsgüter Leitungspersonal Leit.org./Kommun.mittel (Gesetze) Ausstattung Personal (Berufsgrupp.+Qualifik.) Pflege- u. Org.standards Architektur Fähigk. Pers.spitzen aufzufangen Arb.organ. (zB Ü ergebe, -einteilung, DA zum Doku.system)


Strukturqualitätsverordnung (Brandenburg)

Verordnung über die Anforderungen an die Strukturqualität in Einrichtungen und ihnen gleichgestellten Wohnformen nach dem Brandenburgischen Pflege- und Betreuungswohngesetz

(Strukturqualitätsverordnung-SQV)

Vom 28. Oktober 2010 (GVBl.II/10, [Nr. 74])


Auf Grund des § 9 Absatz 3 Nummer 1 und 2 des Brandenburgischen Pflege- und Betreuungswohngesetzes vom 8. Juli 2009 (GVBl. I S. 298) verordnet der Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie im Einvernehmen mit dem Minister der Finanzen:

Inhaltsübersicht
  • Strukturqualitätsverordnung (Brandenburg 2010, Nachfolge Heimgesetz)
    • § 1 Allgemeine Grundsätze
    • § 2 Leitung
    • § 3 Beschäftigte und sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    • § 4 Fachkräfte
    • § 5 Anwesenheit von Fachkräften
    • § 6 Fort- und Weiterbildung
    • § 7 Persönliche Ausschlussgründe
    • § 8 Wohnflächen und Ausstattung
    • § 9 Räume zur besonderen Nutzung
    • § 10 Bewegungsfreiheit
    • § 11 Sanitäre Ausstattung
    • § 12 Zugang zu Kommunikations- und Informationsmedien
    • § 13 Ordnungswidrigkeiten
    • § 14 Übergangsvorschriften
    • § 15 Inkrafttreten

MDK

Die Heimnoten des MDK sind keine Pflegenoten


3. Pflege-Qualitätsbericht

Pressemittlg. bei: http://www.mds-ev.de/3920.htm

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen veröffentlicht 3. Pflege-Qualitätsbericht. Essen/Berlin, 24. April 2012

"Die Qualität der Pflege in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten hat sich verbessert. Das zeigt der dritte Pflege-Qualitätsbericht, den der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) und der GKV-Spitzenverband am 24. April in Berlin vorstellten. Vor allem bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung sowie im Umgang mit Menschen mit Demenz gab es Fortschritte im Vergleich zum Bericht aus dem Jahr 2007. Bei anderen Pflegeproblemen – etwa, wenn es darum geht, ein Druckgeschwür zu vermeiden – offenbaren sich jedoch noch Schwächen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Einrichtungen, die die Prozessstandards guter Pflege erfüllen, erreichen auch bessere Ergebnisse in der Versorgungsqualität.

„Die gute Nachricht ist, dass sich die Qualität der Pflege positiv weiterentwickelt hat. Die Pflegebedürftigen werden heute besser versorgt als noch vor einigen Jahren. Es gibt aber nach wie vor viel zu tun. Die Tatsache, dass es insgesamt besser geworden ist, heißt nicht, dass es überall gut ist“, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzen-verbandes.

„Seit 2008 werden die Pflegeeinrichtungen regelmäßig durch den MDK geprüft.

Grundlage des Berichts sind alle Qualitätsprüfungen, die die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) zwischen dem 1. Juli 2009 und dem 31. Dezember 2010 durchgeführt haben, insgesamt wurden 8.101 Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen und 7.782 Qualitätsprüfungen in ambulanten Pflegediensten ausgewertet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Pflege in Deutschland: Die Qualitätsprüfer des MDK untersuchten den Pflegezustand von rund 62.000 Pflegeheimbewohnern sowie von rund 45.000 Pflegebedürftigen, die von ambulanten Pflegediensten betreut wurden, prüften die Pflegemaßnahmen und befragten sie nach ihrer Versorgungssituation."

Beispiele:

… Dekubitusprophylaxe: 7,4 % der Pflegeheimbewohner, bei denen keine Prophylaxemaßnahmen zur Verhinderung von Druckgeschwüren durchgeführt wurden, entwickelten Druckgeschwüre, während der Anteil von Bewohnern mit Druckgeschwüren in der Gesamtstichprobe bei 4,4 % lag. Auch das Beispiel „Ernährung“ zeigt, wie wirksam eine qualitativ hochwertige Pflege ist. Ein Drittel der Pflegeheimbewohner (33,9 %), denen keine ausreichenden unterstützenden Maßnahmen zur Ernährung angeboten wurden, erlitten einen bedeutenden Gewichtsverlust. Anders in der Gesamtstichprobe: Hier waren es lediglich 9,1 %. …


Den kompletten Bericht als PDF-Datei (2,29 MB) und Kurzfassungen und Kommentare gibt es bei:

• www.mds-ev.de/media/pdf/MDS_Dritter_Pflege_Qualitaetsbericht_Endfassung.pdf


Weblinks

Weitere Weblinks zu dem Thema Pflegequalität: