Pflegeberufe

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Als Pflegeberufe können angesehen werden



Die offizielle deutsche Statistik berücksichtigt neben den ärztlichen Gesundheitsberufen 41 nichtärztliche Gesundheitsberufe. Das reicht von der Arzthelferin über Ergotherapeuten, Hebammen, Masseure und den Pflegeberufen bis zur Zytologieassistentin. Diese Berufe werden Heilhilfsberufe insbesondere im Unterschied zu den Heilberufen genannt. Die Pflegeberufe (in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Heilerziehungspflege und Kinderkrankenpflege) bilden unter den nichtärztl. Gesundheits- bzw. den Heilhilfsberufen eine der großen Untergruppen. In den meisten Industrieländern, seit einigen Jahren auch in D, werden Pflegestudiengänge angeboten.


(Reihenfolge relativ zufällig, es besteht keine damit verbundene Absicht)


Ergotherapie

Die Ergotherapie, auf deutsch Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, dient der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit (im Rahmen der medizin. Rehabilitation). Sie ist ein medizinisches Heilmittel. Die Ergotherapie kann auch als ein Wissenschaftszweig gesehen werden, der die Sozialwissenschaft und Medizin miteinander verbindet.

Dabei geht es nicht um Freizeit oder Hobbys sondern um die Fähigkeiten, die zur Bewältigung alltäglicher Arbeiten oder eines Berufs erforderlich sind. Beispiele wie das zielgenaue Zupacken, Halten von Gegenständen, Betätigen von Werkzeugen (wie Besteck). Insbesondere komplexe Fähigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Zeiteinteilung, Kooperationsfähigkeit werden geschult. Es kann um die Einordnung von seelisch Kranken oder von Körperbehinderten bzw. körperlich Erkrankten gehen. Rehabilitation geht vor Verrentung etc. Es werden Menschen mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen, neurophysiologischen oder psychosozialen Störungen behandelt.

Sinnvolles Trainieren und Sichern von Behandlungserfolgen der Ergotherapie und der Krankengymnastik (KG) beeinflussen sich wechselseitig.
Grob könnte Ergotherapie sich von der KG unterscheiden lassen durch die Beherrschung der Feinmotorik gegenüber der Beherrschung der Bewegungsmuskeln bei der KG.

Das Wort Beschäftigungstherapie als einer Therapieform betont bei der handwerklichen und kreativen Beschäftigung deren längerfristigen Einsatz, um zu motivieren und einzuüben. Insoweit unterscheidet es sich etwas von dem Begriff Arbeitstherapie. In der Altenpflege wird von ErgotherapeutInnen oft ein Freizeitprogramm im Altenheim oder Pflegeheim unter der Bezeichnung Beschäftigungstherapie neben der gezielten Einzeltherapie angeboten.

Das Aufgabengebiet und der Beruf sind Thema der Berufskunde und des Schwerpunkts (Fachs) Aktivierung und Rehabilitation bzw. im Lernfeld 4.1 der Altenpflegeausbildung.

Siehe auch:

Literatur

  • Clara Scheepers, Ute Steding-Albrecht, Peter Jehn: Ergotherapie. Thieme, Stuttgart. 452 Seiten. 2000 - 2. Aufl. - ISBN 3131143428. 3. A: ISBN 3131143436 – geplantes Erscheinungsdatum Juni 2006.
  • Christa Berting-Hüneke, u. a.: Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln. Lehrbuch für die praktische und theoretische Ausbildung. Thieme, Stgt. (1999) ISBN
  • Ortrud Eggers: Ergotherapie bei Hemiplegie. ISBN
  • Carola Habermann, Friederike Kolster: Ergotherapie im Arbeitsfeld Neurologie. Thieme, Stuttgart. 573 Seiten. 2002. ISBN 3131256214
  • Beate Kubny-Lüke: Ergotherapie im Arbeitsfeld Psychiatrie. Thieme, Stuttgart (2003). ISBN
  • Gudrun Schaade: Ergotherapie bei Demenzerkrankungen. Ein Förderprogramm. ISBN

Weblinks

nationale Verbände

andere:

Physiotherapie

Krankengymnastik

Krankengymnastik (Heilgymnastik) ist die Unterstützung von Therapie und Pflege durch planmäßigen abgestuften Einsatz von befundgerecht ausgewählten Übungsformen als passive Maßnahmen (Lagerung, Massagen, Dehnübungen) und aktive körperliche Bewegungsübungen (z.B. allgemeine Gymnastik, Hockergymnastik, Kriechverfahren oder Widerstandsgymnastik) unter Anleitung eines Physiotherapeuten, die rationell, adäquat in einer angepasster Reizserie eine Funktionsverbesserung anstreben. Die Krankengymnastik ist ein vom Arzt verordnetes Heilmittel.


Maßnahmen der KG

Atemtherapie, Bewegungstherapie, Bobath-Methode, Dehnlagerung, Drainagelagerung, Entspannungsbehandlung, Entstauungstherapie, Ergometertraining, Gangschule, Haltungsschulung, Herz-Kreislauf-Training, Manuelle Therapie, PNF-Techniken, therapeutisches Reiten, Rollstuhltraining, Schlingentischbehandlung, Stemmführungen, Traktionen, Unterwassergymnastik, Vojta-Methode.

Anwendung

In der Orthopädie zur Vorbeugung und Beseitigung von Schäden des Haltungs- und Bewegungsapparats, in der Inneren Medizin als Kreislauf- und Lungenfunktionstraining, zur Kontrakturenprophylaxe, in der Gynäkologie bei Schwangerschaft und im Wochenbett, in der Neurologie und Rehabilitation, als Atemgymnastik oder Unterwassergymnastik.


Weitere

weitere nichtärztliche Gesundheitsberufe werden auch Medizinischen Assistenzberufe oder (älterer Ausdruck) Medizinalfachberufe genannt.

  • Arzthelferin
  • Hebammen - traditionell enger Bezug zu den Pflegeberufen
  • medizinisch-technischer Laborassistent
  • medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA),
  • Operationstechnischer Assistent (OTA),
  • Rettungssanitäter und Rettungsassistenten
  • Zytologieassistent

Therapeuten mit Abrechnungsbesonderheiten ihrer Leistungen sind z B

Juristisch beachtlich der Ausdruck: freie Berufe



Ein Schwerpunkt in der "Zeit" (Nr 2012/14)

beschäftigte sich mit dem Berufsfeld Wirtschaftsprüfer/Unternehmensberater:


  • BERATERGEWERBE

»Man sucht einen Schuldigen« Das Image der Wirtschaftsprüfer hat in der Krise gelitten, die EU will die Branche kontrollieren. Wie sie darauf reagiert, erklärt der Marktforscher Jörg Hossenfelder. [weiter…]

Von Oliver Burgard

  • WIRTSCHAFTSPRÜFER

Kommen Sie doch zu uns! Wirtschaftsprüfer sind gefragt. Unter den großen Firmen herrscht ein Wettstreit um die besten Köpfe. Mit jedem Wechsel steigen auch die Gehälter. [weiter…]

Von Thomas Dierkes

  • UNTERNEHMENSBERATER

Traum oder Albtraum? Ein Streitgespräch zwischen Unternehmensberatern. Der eine erzählt, warum er den Job nicht mehr aushielt. Der andere liebt den Beruf auch nach 30 Jahren noch. [weiter…]

Von Ariane Breyer

  • UNTERNEHMENSBERATUNGEN

Und morgen nach Paris Unternehmensberater ist für viele BWLer ein Traumjob. Besonders große Beratungsfirmen sind begehrt. Auf 220 Stellen gibt es schon mal 10.000 Bewerbungen. [weiter…]

Von Friederike Lübke

Zahlen

Die Zahlen der Berufstätigen in den verschiedenen Pflegeberufen (Statistik von destatis.de ; Berufstätige generell)

2,2 Millionen Beschäftigte übten 2005 einen Gesundheitsdienstberuf aus. Das umfasst beispielsweise Ärzte, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen/-er, Physiotherapeuten und Hebammen. Die Anzahl des Pflegepersonals in Deutschland ist mit 9,7 Pflegepersonen je 1.000 Einwohner sogar etwas höher als in vergleichbaren Industrieländern in Europa.

Von den 2.3 Mio. Erwerbstätigen in Gesundheitsdienstberufen (Artzpraxen, Apotheken, stationärer Sektor) waren 1995 47,8 Prozent (=1,09 Mio) in Pflegeberufen tätig (z. B. gegenüber 16,4% akademisch gebildeter Personen). Darin lag der Frauenanteil bei 79%.

Ein Folge davon ist, dass die Krankenhausversorgung im Vergleich mit 9,3 Tagen pro Krankheitsfall zu einer relativ hohen Verweildauer beiträgt. Dass diese Zahl allerdings Rückschlüsse auf die Qualität zulässt, behauptet keiner der an den Statistiken beteiligten Experten. Denn die Krankenhausversorgung muss im Zusamenhang eines gesamten Gesundheitssystems gesehen werden, so dass eine bestimmte Bettenzahl oder die Verweildauer nicht notwendigerweise höhere Qualität oder höhere Wirtschaftlichkeit bedeuten.(2)


Pflegende, Pflegekräfte, Pflegepersonal

davon mit. davon ohne abgeschl. Ausbildung

Teilzeit / Vollzeit

Daneben gehören zu dieser Gruppe junge HelferInnen (wie ZDL, FSJ für 5 bis 12 Monate)


In manchen Einrichtungen gibt es für bestimmte Aufgaben zusätzlich ehrenamtliche Helfer, die zum Teil in Helfergruppen organisiert sind.


Nach Ausbildungsort

Allg. Krankenhäuser mit Ausbildungsstätten (GuK-Pflege):

1995: 973, 2005: 892, 2006: 886 (www.gbe-bund.de)


Schulentlassene mit bestandener Abschlussprüfung aus Schulen des Gesundheitswesens. Gliederungsmerkmale: Jahre, Beide Geschlechter, Deutschland; Vergleich 1991 - 2006

  • Altenpfleger/in: 2.312 - 5.584
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in: 2.217 - 1.954
  • GuK-pfleger/in: 17.363 - 14.568


Regionale Unterschiede

Ambulante Pflegeeinrichtungen, Struktur der Mitarbeiter 1997

Land: Vollzeitkräfte - Teilzeitkräfte - Geringfügig Beschäftigte (in %)

  • Berlin 35,4 - 46,8 - 17,8
  • Hessen 46,0 - 25,0 - 29,0


In Baden-Württemberg gab es zum Jahreswechsel 2005/06 über 1 200 Pflegeheime sowie fast 1 000 ambulante Pflegedienste. Zusammen wurden von diesen Pflegeeinrichtungen fast 125 000 Pflegebedürftige versorgt. Seit 2003 stagnierten die Zahl der Beschäftigten annähernd.

In Baden-Württemberg kümmerten sich Ende 2005 rund 92 500 Menschen als Voll- oder Teilzeitkräfte um die Versorgung von rund 125 000 Personen in den Pflegeheimen und durch ambulante Dienste.

weitere therapeutische Dienste, Verwaltungs- und Hausangestellte


Weblinks

Literatur, Anmerkungen

  • Fritz Beske: Das Gesundheitswesen in Deutschland im internationalen Vergleich. Institut für Gesundheits-System-Forschung, Kiel. 2004.
  • Franz Burger, Matthias Weber: Vorausberechnung der Pflegebedürftigen und des Pflegepersonals für Baden-Württemberg bis 2030. In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 2007-08